Bedienungsanleitung Röhrenprüfgerät RPG 70
Titel | Bedienungsanleitung Röhrenprüfgerät RPG 70 |
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Tags | |
Datum | 1973 |
Hersteller | PGH Elektromess |
Breite × Höhe | 200 mm × 284 mm |
Seitenanzahl | 32 |
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4. Adaptermessungen
Bei dem Röhrenprüfgerät RPG 70 können auf die eingebaute 30polige Messerleiste Adapter aufgesteckt werden, wenn Röhren mit Spezialsockeln gemessen werden sollen, für die keine Fassungen auf der Frontplatte vorgesehen sind. Weitere Adapter können benutzt werden, wenn die Röhren mit Arbeitswiderständen oder mit automatischer Gitterspannungserzeugung gemessen werden sollen.
Zur sicheren Beseitigung der Schwingneigung muß hierbei direkt vor das Steuergitter ein Dämpfungswiderstand geschaltet werden, der ebenfalls mit den anderen Arbeitswiderständen in einem kleinen Metallgehäuse zur Abschirmung untergebracht ist.
Die Adapterprüfung erfolgt eventuell in Prüfschalterstellung 10; es wird anstelle von A 1 die Anode A 2 angeschaltet und die Gittervorspannung wird mit einer Katodenkombination vorgenommen. Hierbei kann auch dem Steuergitter über einem separaten Generator eine Wechselspannung angelegt werden.
Buchse ug~.
Die verstärkte Anodenspannung ua~ wird über einem im Gerät eingebauten Kondensator über Buchse ua~ entnommen und mit einem separaten Röhrenvoltmeter gemessen. Die Frequenz und die Amplitude der Steuerspannung müssen genügend hoch sein, damit die Störspannungen der Anodenstromquelle vernachlässigbar sind. Der Anodenkondensator hat einen Wert von 0,022 µF. Günstige Werte sind für f ≥ 3kHz und ug~ ≥ 0,5V eff.
An die Kontakte der Messerleiste sind die Elektroden 1 ... 9, sämtliche Betriebsspannungen und der Masseanschluß geführt. Die Einstellung der Elektrodenfunktionen erfolgt mit dem Schiebeschalter, wie bei der Prüfung auf den eingebauten Fassungen.
Siehe Schaltschema der Fassungen.
4.1. Adapter
Da bei den Röhren mit Steilheiten S ≥ 20 mA/V leicht Selbsterregung eintritt, ist es unbedingt erforderlich, derartige Röhren mit den Spezialadaptern zu prüfen und zu messen. Hierbei sind in Reihe zu den Fassungskontakten Dämpfungsglieder eingeschaltet, welche die Selbsterregung sicher verhindern. Nicht erforderlich sind Universaladapter für Röhren mit den Sockeln Octal, Magnoval, Dekal und 9polige Miniatur, da die benötigten Dämpfungsmittel im Gerät eingebaut sind. Die einzelnen Elektroden können bei diesen Adaptern mit den Schiebeschaltern umgeschaltet werden und es lassen sich alle Messungen bei den vorhandenen Betriebsspannungen wie unter 3. durchführen.
Eine Selbsterregung kann sicher erkannt werden, wenn bei genügend negativer Steuergittervorspannung, die Vakuumtaste V gedrückt wird; bei eingetretener Selbsterregung fließt ein positiver Gitterstrom, der den Anodenstrom verringert.
5. Thyratronröhren
Die Prüfung dieser Röhren ist nur für Thyratrons kleiner Heizleistung möglich. Bei der Prüfung ist unbedingt darauf zu achten, daß bei Einschalten zuerst die Heizung und dann erst die Anodenbetriebsspannung eingeschaltet werden. Beim RPG 70 wird in Stellung 3 des Prüfschalters automatisch die Heizung angeschaltet und erst in den Stellungen 10 ... 12 die Anodenbetriebsspannung. Beim Durchdrehen des Prüfschalters von Stellung 3 bis zur Endstellung 12 müssen mindestens 30 Sekunden verstreichen.
Da die Thyratronröhren einen sehr kleinen Spannungsabfall nach der Zündung besitzen, muß der fließende Strom über Widerstände im Anodenkreis begrenzt werden. Nach der Zündung der Röhre kann der Anodenstrom erst wieder unterbrochen werden, wenn die Anodengleichspannung unterbrochen wird oder wenn eine Wechselspannung zur Anwendung kommt.
Die auf der Spezialprüfkarte angegebenen Prüfhinweise sind ausreichend.
Vakuumprüfung und Steilheitsmessung sind nicht durchführbar.
VEB ELEKTROMESS · 8021 DRESDEN · BÄRENSTEINER STRASSE 5a