Ergänzungs-Blatt für Bedienungsanleitung 8a/b zur Vakuum-Prüfung
Titel | Ergänzungs-Blatt für Bedienungsanleitung 8a/b zur Vakuum-Prüfung |
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Hersteller | Funke (Weida) |
Breite × Höhe | 200 mm × 104 mm |
Seitenanzahl | 2 |
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Ist die Prüfung auf Steuerwirkung vorgeschrieben, so kann man als weiteres noch das Vakuum der Röhre kontrollieren. Röhren mit einem Steuergitter, die also als Verstärkerröhren arbeiten, müssen ein gutes Vakuum besitzen, andernfalls verzerren diese, obgleich sie sonst elektrisch und mechanisch in Ordnung sein können.
Die Vakuumprüfung bzw. die Sollgüte des Vakuums liegt jedoch bei den einzelnen Röhren nicht eindeutig fest. Genaue Angaben seitens der Röhrenhersteller fehlen. Auch können Röhren mit etwas Gas, also mit schlechtern Vakuum, als Audionröhre einwandfrei oder sogar. besser arbeiten, währenddem selbige in Verstärkerstufen verzerren, also unbrauchbar sind. Sofern daher die Vakuumprüfung nicht sehr gut oder sehr schlecht ausfällt, können die Zweifelsfälle nur durch Ausprobieren im Radioapparat geklärt werden. Der technische Vorgang bei der Kontrolle des Vakuums ist folgender:
In einer mit negativer Gittervorspannung arbeitenden Röhre (also Schalterstellung 13) darf bei gutem Vakuum kein Gitterstrom fließen. Ein in die Gitterleitung gelegter Widerstand darf somit auch keine Änderung der Gittervorspannung ergeben, und somit auch keine Änderung des Anodenstroms. Bei schlechtem Vakuum” fließt jedoch ein Gitterstrom. An einem in die Gitterleitung gelegten Widerstand von 1 Megohm entsteht dabei ein Spannungsabfall, die Gittervorspannung wird weniger negativ und der Anodenstrom steigt dadurch an. Dieses mehr oder weniger starke Ansteigen des Anodenstroms ist also ein Maßstab für die Güte des Vakuums.
Zwei Ausnahmen sind hierbei möglich. Bei Kriechströmen zwischen Gitter und anderen Elektroden tritt dieselbe Erscheinung auf. Diese Ausnahme macht jedoch kein Kopfzerbrechen, denn ob die Verzerrungseigenschaften der Röhre von schlechten Vakuum oder von Kriechströmen herrühren, ist praktisch dasselbe; die Röhre verzerrt jedenfalls und ist somit als Verstärkerröhre unbrauchbar.
Die andere Ausnahme befrifft die thermische Gitteremission. Bei Röhren mit besonders hoher Steilheit liegt das Steuergitter sehr nahe an der Kathode und nimmt damit Spuren emittierender Substanz auf. Nach Erwärmung des Gitters wirkt dieses dann ähnlich wie eine Kathode, es fließt dann ein Gitterstrom genau wie bei schlechtem Vakuum, die Röhre ist jedoch in Ordnung. Bei der höchsten zur Zeit vorkommenden Steilheit von 11 mA/V bedeutet dies bei Einschaltung des 1 Megohm Gitterwiderstands eine Erhöhung des Anodenstroms bis zu 20 Prozent.
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Weitere Dokumente in diesem Satz „Konvolut mit Prüfkartendaten-Tabelle“: