Röhren- und Prüfkarten-Verzeichnis zum Patent-Röhrenmeßgerät

Das hier gezeigte sogenannte „Blaue Buch“ der Max Funke KG in der 7. Auflage von 1961 verfügt über den Nachtrag vom 1.10.1964.

Titel Röhren- und Prüfkarten-Verzeichnis zum Patent-Röhrenmeßgerät
Tags
  • Bedienungsanleitung
  • Schaltplan
  • Prüfkartenindex
  • Hinweiszettel
Datum 07/1961
Hersteller Funke (Adenau)
Seitenanzahl 379

Versionen der Bilder dieser Seite:

  • Graustufen-Version (229,4 kB) – Angezeigte Version
Text auf dieser Seite

Das Meßinstrument spricht in Stellung 3—10 bereits bei Isolationsfehlern von 200 000 Ohm an (Beginn des umrandeten Feldes). Auch solche Isolationsfehler dürfen die Röhren nicht haben, sonst sind sie unbrauchbar, d. h. sie kratzen oder verzerren.

Sollte in den Schalterstellungen 3—10 der Meßinstrumentenzeiger einmal nach rechts etwas ausschlagen, so ist das ohne Bedeutung und hängt mit abnormaler Sockelschaltung zusammen (Gitter liegt da, wo sonst Heizfaden liegt oder dergl.).

Zusammengefaßt heißt das bis hierher: Man dreht den Prüfschalter von 1 bis 10 langsam durch und beobachtet, ob der Meßinstrumentenzeiger nach dem Bereich „F“ des umrandeten Feldes, also nach links ausschlägt. Beim Anzeigen des „F“ ist die Prüfung beendet, da dann die Röhre mechanische Fehler hat, beim Teilausschlag nach links bis an das umrandete Feld ist die Prüfung ebenfalls beendet, da dann die Röhre Isolationsfehler hat. Beim Nichtansprechen des Meßinstrumentes ist jedoch alles in Ordnung und die weiteren Prüfungen und Messungen können vorgenommen werden. |

Messung des Anodenstromes

Von Stellung 10 dreht man durch in Stellung 12 ohne sich darum zu kümmern, ob zwischen 10 und 12 bereits etwas angezeigt wird, oder nicht. In Stellung 12 wird die Röhre auf ihre elektrischen Eigenschaften pemessen und geprüft und zwar auf Anodenruhestrom. In Prüfstellung I2 schalten sich an die Röhre, die Anoden, Hilfsgitter und Gitterspannungen an. Bei direkt geheizten Röhren (gelbe Karten) zeigt das Meßinstrument sofort an.

Bei grünen Karten handelt es sich um indirekt geheizte Röhren. Man muß bis zu einer Minute warten, bis die Katode entsprechend erwärmt ist, wodurch die Röhre erst betriebsfähig wird. Es ist dies derselbe Vorgang wie im Empfangs- oder Sendegerät, in dem die betreffende Röhre arbeitet.

Das Meßinstrument zeigt an, wieviel Milliampere Anodenstrom bei Null Volt Gittervorspannung fließen, also den Ruhestrom. Auf der über dem Meßinstrument liegenden Prüfkarte, auf der die Skala des Meßinstruments nochmals mit der entsprechenden mA-Bezeichnung vorhanden ist, liest man direkt ab, zwischen welchen Zeigerstellungen die Röhre „Gut“. „?“ bedeutet „Noch brauchbar“ oder „Unbrauchbar“ ist. Die Röhre ist „Gut“, wenn der Zeiger innerhalb des Wortes „Gut“ oder darüber hinaus zeigt. Besonders bei älteren Batterieröhren kommt es oft vor, daß der Zeiger über das Wort „Gut“ weit hinausgeht. Ueber die Ermittlung der Worte „Gut“ usw. siehe Erläuterung auf Seite 13 (Meßergebnis-Auswertung).

Sind zur einwandfreien Gütebeurteilung der betreffenden Röhre noch weitere Prüfungen notwendig, so ist dies stets auf der betreffenden Karte auf der rechten Seite oben angegeben, andernfalls ist der Prüfschalter in Stellung 12 so blockiert, daß er sich nicht nach Stellung 13 und 14 weiterdrehen läßt, sondern nur rückwärts.

W 19/9

← Alle Dokumente anzeigen